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Nachhaltige Kulturbauten in Oslo

Titelfoto: Oslo_Oversikt fra Ekeberg © Henning Nielsen

Oslo ist die Hauptstadt Norwegens, sowohl politisch und kulturell, als auch architektonisch. Durch eine ständig wachsende Bevölkerung erlebt Oslo seit 20 Jahren eine beeindruckende Entwicklung. Entlang der Wasserfront entstanden fünf zentrale Großprojekte aus dem Bereich der Kultur: die Oper, die Deichman Bibliothek, das Munch Museum, das Neue Nationalmuseum und das Astrup Fearnley Museum, die das Stadtbild maßgeblich verändert haben. Ihr Nachhaltigkeitsansatz ist teilweise bemerkenswert.

Darüber hinaus wurden neue Stadträume und Stadtplätze realisiert, es sind Flussläufe und Bäche renaturiert und ehemalige Industriegebiete neu erschlossen worden. Man erlebt Oslo als junge Stadt, die von steigenden Ansprüchen geprägt ist.

  • <p><em>Opera © Henning Nielsen</em></p>

    Opera © Henning Nielsen

Der neue Stadtteil Bjørvika ist am Oslofjord im östlichen Teil der Stadt gelegen. Das Rückgrat des Stadtteils bilden eine Reihe von Wohn- und Bürohochhäuser, den Barcode, von dem niederländischen Architekturbüro MVRDV. Dem Barcode vorgelegen, direkt am Ufer des Fjords, reihen sich verschiedene Kulturbauten wie die Perlen einer Kette, einer spektakulärer als der andere.

Die Oper, entworfen von Snøhetta Architekten, war das Zugpferd dieser neuen Entwicklung. Noch vor 15 Jahren, bei seiner Eröffnung 2008 war es das einzige neue Gebäude in einer Stadtlandschaft, die von Schnellstraßen, Containerhafen und unzugänglichen Hafen-Brachen geprägt war.

  • <p><em>Deichmanske_Detail © Barbara Hasenmüller</em></p>

    Deichmanske_Detail © Barbara Hasenmüller

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Oper befindet sich heute die neue Stadtbibliothek: Bjørvika Deichman, die als Ergebnis eines internationalen Wettbewerbs vom Osloer Architekturbüro Lund Hagem mit Atelier Oslo entworfen wurde.

Zusammen mit den Ingenieuren Bollinger + Grohmann konnte ein einzigartiges architektonisches Kunstwerk mit raffinierten konstruktiven Details und neuartiger Materialverwendung realisiert werden.

Ein weiteres Vorbildprojekt der neuen Entwicklung im Stadtteil Bjørvika ist das neue Munch Museum der Architekten estudio Hereros mit Jens Richter, das 2021 als größtes monographisches Museum der Welt eröffnet wurde.

  • <p><em>Nasjonalmuseet_YardEntrance © Barbara Hasenmüller</em></p>

    Nasjonalmuseet_YardEntrance © Barbara Hasenmüller

Im Westen von Oslo, im Herzen des alten Stadtzentrums, befinden sich weitere interessante Kulturbauten wie das Astrup Fearnley Museum und das Neue Nationalmuseum.

Das Neue Nationalmuseum von den Architekten Kleihues + Schuwerk fügt sich zwischen dem markanten Rathaus von Oslo und der Akerbrygge ein, wo ehemalige Werften bereits in den späten 80er Jahren in einen lebendigen Stadtteil transformiert wurden.

Feinfühlig integriert das Neue Nationalmuseum auch die Gebäude des denkmalgeschützten alten Westbahnhofes, in dem das Nobel-Museum untergebracht ist. Bei diesem außergewöhnlichen Gebäude ist besonders die Wahl der Fassadenverkleidung hervorzuheben: Ein grünlicher Schiefer aus dem südlichen Trøndelag erzählt dem interessierteren Betrachter die geologische Geschichte Norwegens.

Oslo's neuere Kulturbauten haben etwas gemeinsam: Sie sind wichtige Vorzeigebeispiele nachhaltigen Bauens der Stadt Oslo.

Sie haben den Anspruch, durch autofreie Mobilität, der Wahl neuer Materialen und geringem Energieverbrauch im Vergleich zu einem gleichwertigen Gebäude 50 % CO2 zu reduzieren. Sie reihen sich damit in ein größeres Programm zur Realisierung von nachhaltigen Gebäuden und Stadtentwicklungsgebieten ein, der sich die Stadt Oslo angeschlossen hat.

Die Kulturbauten sind Beispiele von den Anforderungen, die das Nachhaltigkeitsprogramm vor 13 Jahren gestellt hat, während man nun für neuere Projekte weitaus höhere Auflagen stellt und auch andere Themen einbezieht, wie biologische Vielfalt, soziale Nachhaltigkeit und die Wiederverwendung von Materialen.

  • <p><em>TypicalSummerday_Opera_Deichmanske © Barbara Hasenmüller</em></p>

    TypicalSummerday_Opera_Deichmanske © Barbara Hasenmüller

Referenten

Als Referent/-innen sprechen:

Henning Nielsen und Barbara Hasenmüller, Guide A, Oslo

Ulla Hahn, Architektin in Oslo, Nachhaltigkeitsprogramm FutureBuilt

Matthias Stracke, Bauingenieur und Geschäftsführer von Bollinger + Grohmann

Moderation und Organisation erfolgt durch die Architektin Claudia Neeser von guiding architects munich (www.ga-munich.com)

 

Henning Nielsen

H.N. ist ein original „oslogutt“ (Oslo-Junge), geboren und aufgewachsen in Oslo. Er hat Kunstgeschichte an der Universität in Oslo studiert und danach Architektur an der School Of Architecture an der königlichen Akademie Dänemarks in Kopenhagen. Henning arbeitet als freier Architekt seit 2003 in seinem eigenen Büro mit dem Namen GREP arkitektkontor. H.N. gibt Architektur-Führungen in drei Sprachen (norwegisch, deutsch und englisch) in ganz Norwegen und ist seit 2002 Mitglied von Guiding Architects. Zusätzlich gibt Henning Vorlesungen zu historischen Themen, ein weiteres Angebot von Guide-A Oslo.
2019 publizierte er das einzige und aktuelle Oslo-guidebook für zeitgenössische Architektur (mit Ulf Meyer, Architekturjournalist aus Berlin, als Co-autor), herausgegeben beim DOM Verlag.  Zur Zeit arbeitet Henning an einem Architekturführer für zeitgenössischer Architektur für ganz Norwegen!
 

Ulla Hahn

Ulla Hahn studierte Architektur an der TU Karlsruhe und TU Wien. Seit 1985 lebt und arbeitet sie in Oslo als Architektin und Planerin mit den Schwerpunkten Wohnungsbau, Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit, und in den letzten 12 Jahre mit dem Nachhaltigkeitsprogramm FutureBuilt. Das FutureBuilt-Programm im Raum Oslo hat die Vision zu zeigen, dass klimaneutrale Stadtgebiete auf der Grundlage hochwertiger Architektur möglich sind. Als Teil des FutureBuilt-Teams und mit ihrer langjährigen Erfahrung als Architektin trägt Ulla Hahn dazu bei, die Denkweise im Bausektor und in den Partnerstädten zu verändern.

Foto: Ulla Hahn © Torbjørn Tandberg

Barbara Hasenmüller

Barbara Hasenmüller, geboren in München, studierte Architektur an der Fachhochschule München (Dipl. Ing. FH) und vertiefte ihre Kenntnisse zum Städtebau an der Technischen Universität Dresden (Dipl. Ing.). Noch während der Studienzeit in Dresden assistierte sie am Institut für Architekturgeschichte und Architekturtheorie an der TU Dresden bei Dr. Falk Jaeger. Seit 1999 lebt und arbeitet B.H. als freie Architektin in Oslo, unter Anderem auch für Bollinger + Grohmann (2016 – 2018). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Innenausbau, nachhaltiges Planen und gesundes Bauen. B.H. entwickelt für den norwegischen Landesverband der Architekten seit 2013 Fortbildungskurse und organisiert fachliche Exkursionen. Seit 2017 unterstützt sie Henning Nielsen als architectural guide.

Foto: Barbara Hasenmüller © Claudia Göpperl

Matthias Stracke

Matthias Stracke studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Universität Dortmund und begann 1996 bei Bollinger + Grohmann Ingenieure in Frankfurt zu arbeiten.

2001 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel tätig.

Von 2011 bis 2015 war er Board-Mitglied im Joint-Venture BGKI BollingerGrohmann + FlorianKosche in Oslo.  Seit 2015 ist er Geschäftsführer vom Bollinger + Grohmann in Oslo.


 

Zertifizierungen

Die Veranstaltung ist bei den unten stehenden Architektenkammern als Fortbildungsveranstaltung anerkannt worden:

Die Architektenkammer Baden-Württemberg hat die Veranstaltung mit 2 Unterrichtsstunden anerkannt.

Die Architektenkammer Berlin hat die Veranstaltung mit  4 Unterrichtseinheiten anerkannt.

Die Architektenkammer Brandenburg hat die Veranstaltung anerkannt.

Die Architektenkammer Bremen hat die Veranstaltung in Oslo mit 3 Fortbildungspunkten anerkannt.

Die Architektenkammer Hamburg hat die Veranstaltung anerkannt.

Die Architektenkammer Hessen hat die Veranstaltung mit 2 Punkten anerkannt.

Die Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern hat die Veranstaltung mit 3 Punkten anerkannt.

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat die Veranstaltung anerkannt.

Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz hat die Veranstaltung nicht anerkannt.

Die Architektenkammer des Saarlandes hat die Veranstaltung anerkannt.

Die Architektenkammer Sachsen hat die Veranstaltung anerkannt.

Die Architektenkammer Schleswig-Holstein hat die Veranstaltung mit 4 Unterrichtseinheiten anerkannt.

Die Architektenkammer Thüringen hat die Veranstaltung mit 2 Fortbildungsstunden anerkannt.

Die Architektenkammer Niedersachsen wurde angefragt.

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