Die Stadt Weimar entwickelte sich in den vergangenen 800 Jahren aus dörflichen Strukturen zur heutigen Kultur- und Universitätsstadt. Dennoch hat auch die ehemalige Residenzstadt mit ihrem architektonischen Erbe zu kämpfen.
So musste für das Prestigeprojekt der Nationalsozialisten in Weimar, das Gauforum, der nördliche Teil der Jakobsvorstadt, insgesamt 139 Häuser, abgerissen werden. Der Platz wurde im Kulturstadtjahr 1999 von einem namenlosen Platz zum Weimarplatz. Unweit des Areals gelegen, trifft man auf den sogenannten "Langen Jakob". Das elfgeschossige Studentenwohnheim in einem teilsanierten Plattenbau erinnert noch heute an den Willen, ein neues sozialistisches Stadtviertel zu errichten.
Um 15:00 Uhr trafen sich alle Teilnehmer der Nachmittagsarchitektur am Bauhaus-Museum in Weimar und wurden durch Herrn Thomas Apel, Architekturguide, herzlich begrüßt. Nach einer kleinen Einführung begann die Exkursion mit der Besichtigung der Jakobskirche. Im Norden der Weimarer Altstadt, zwischen Graben und Asbachtal, befindet sich einer der ältesten Siedlungskerne Weimars: das Jakobsviertel. Die heutige Architektur des Stadtviertels lässt sich als Überlagerung historischer und politischer Ausdrucksweisen beschreiben.
Im Anschluss ging es zu Fuß zur Besichtigung des Goethe- und Schiller-Archivs. Als reiner Zweckbau in einer Mischung aus Literaturarchiv und Museum sollte es die unersetzlichen Unikate der großen Dichter und Denker beherbergen. Nach fast 120 Jahren ohne wesentliche Eingriffe in die originale Bausubstanz wurde das Archiv im Juli 2012 nach zweijähriger Grundsanierung wiedereröffnet. Durch einen Erweiterungsbau sind neue Magazin- und Büroflächen entstanden, im Obergeschoss wurden Werkstätten für Restaurierung und Digitalisierung eingerichtet.
Der letzte Programmpunkt der Nachmittagsarchitektur war die Außenbesichtigung des Herderkirchenzentrums. Die architektonische Situation rund um den Herderplatz stellt eine der eindrucksvollsten städtebaulichen Kompositionen der Weimarer Altstadt dar. An der Nordseite des Platzes schließt die Kirche St. Peter und Paul an, welche im 2. Weltkrieg zerstört und im Jahr 1953 neu eingeweiht wurde. Aufgrund seiner zentralen Position im Weimarer Stadtbild wurde der Herderplatz in den Jahren 2012 und 2013 neu gestaltet. Die Planung übernahm das Büro Schegk Landschaftsarchitekten und Stadtplaner.
Zum Get-together ging es dann in das Restaurant "La Tarte".
Die architektonische Situation rund um den Herderplatz stellt eine der eindrucksvollsten städtebaulichen Kompositionen der Weimarer Altstadt dar. An der Nordseite des Platzes schließt die Kirche St. Peter und Paul an, welche im 2. Weltkrieg zerstört und im Jahr 1953 neu eingeweiht wurde.
Hinter der Stadtkirche entdeckt man das Herderhaus sowie an der Westseite des Platzes den Sächsischen Hof, eines der ältesten Gebäude der Stadt. Aufgrund seiner zentralen Position im Weimarer Stadtbild wurde der Herderplatz in den Jahren 2012 und 2013 neu gestaltet. Die Planung übernahm das Büro Schegk Landschaftsarchitekten und Stadtplaner.
Im Norden der Weimarer Altstadt, zwischen Graben und Asbachtal, befindet sich einer der ältesten Siedlungskerne Weimars: das Jakobsviertel. Die einstige Vorstadt erlebte unter den Nationalsozialisten im Jahr 1937 seine bislang größte Veränderung: Für den Bau des monumentalen Gauforums wurde das gesamte Asbachtal verfüllt und ein großer Teil des Jakobsviertels abgerissen.
Die heutige Architektur des Stadtviertels lässt sich als Überlagerung historischer und politischer Ausdrucksweisen beschreiben. So befindet sich die im Jahr 1168 als Station des Jakobsweg errichtete Pilgerkirche "St. Jakob" heute inmitten architektonischer Erinnerungen an den Nationalsozialismus und Sozialismus.
Der sogenannte "Lange Jakob" ist ein elfgeschossiges Studentenwohnheim des Thüringer Studentenwerks und steht heute unter Denkmalschutz. Der inzwischen teilsanierte Plattenbau wurde zwischen 1970 und 1972 errichtet. Drei historische Gebäude wurden zugunsten des Wohnheimbaus abgerissen.
In den elf Stockwerken im Südflügel und den zwölf Stockwerke im Nordflügel sind aktuell 344 Studierende untergebracht. Der Blick aus den obersten Etagen des Wohnheims bietet einen architekturhistorischen Überblick: von der historischen Altstadt, über das ehemalige Gauforum bis hin zum ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald.
24 Jahre im Provisorium: Das Weimarer Bauhaus-Museum ist seit 1995 in einer einstigen Wagenremise und späterem Kulissenlager untergebracht. In dem 2012 ausgelobten Architekturwettbewerb zum Neubau des Bauhaus-Museums setzte sich der Entwurf von Prof. Heike Hanada mit Prof. Benedict Tonon gegen 535 Konkurrenten durch.
Das Gebäude soll bis zum Jahr 2019 errichtet werden und an Stelle des alten Gebäudes treten. In der Weimarer Bürgerschaft flackert derweil ein Streit über die Frage auf, wie viel Bauhaus Weimar noch verträgt. Denn nicht alle Bürgerinnen und Bürger können sich mit dem 20 Meter hohen, 25 Meter breiten und 45 Meter langen Quader anfreunden.