Die Nachmittagsarchitektur Berlin führt zu den neuen Projekten und Entwicklungen in der Mitte Berlins. Historisches, Klassiker und Zukunftsprojekte entlang der Friedrichstraße werden in dem Spaziergang vorgestellt und diskutiert.
Startpunkt ist eins der berühmtesten Museen Berlins, das Jüdische Museum. Gleich neben Daniel Libeskinds Erstlingsbau entsteht ein neues Quartier. Die südliche Friedrichstadt war schon in den Achtzigerjahren Pilgerort für Architekturinteressierte als zentraler Ort der IBA (Internationale Bauausstellung 1984-1987). 30 Jahre danach entsteht hier wieder etwas Neues, ein selbstbestimmter Ort zum Wohnen und Arbeiten am Blumenmarkt.
In der Nähe des Checkpoint Charlie setzt der 13-geschossige Medien-Campus des Axel-Springer-Verlages neue Maßstäbe. Die Tour endet bei den Leuchtturmprojekten im Herzen der Berliner Mitte: Den Baustellen vom Berliner Stadtschloss und dem neuem Eingangsgebäude zur Museumsinsel, der James-Simon-Galerie.
Basierend auf dem Entwurf "Zwischenräume" von Daniel Libeskind wurde eine ehemalige Blumengroßmarkthalle gegenüber des Jüdischen Museums umgestaltet: Das neue Gebäudeensemble besteht aus drei geneigten Kuben und zwei Bürotrakten, die in den bisherigen Bau eingelassen sind. Die Hoffläche im Innenraum zwischen den Gebäudeelementen ist als Garten der Diaspora gestaltet.
Titelfoto: Jüdisches Museum Berlin, Linus Lintner
In unmittelbarer Nachbarschaft zu den benachbarten Museums- und Bildungseinrichtungen entsteht ein innovatives Kultur-, Bildungs- und Kreativwirtschaftsquartier. Die Grundstücke wurden nicht nach Höchstgebot, sondern nach der Qualität der Nutzungskonzepte vergeben. Nach Plänen der Architekten Heide & von Beckerath entsteht in diesem Kontext ein viergeschossiges Gebäude aus Wohnungen, Ateliers, Studios und Gewerberäumen, das Wohnen und Arbeiten verknüpft.
Foto: Lichtschwärmer, Christo Libuda
Das spektakuläre Architektur-Konzept von Rem Koolhaas beeindruckt insbesondere durch ein mehr als 30 Meter hohes Atrium, das sich durch das gesamte Gebäude zieht und sich zum bestehenden Verlagsgebäude von Axel Springer hin öffnen wird. Im Erdgeschoss sind öffentlich zugängliche Bereiche wie ein Restaurant, ein Café und auch ein Veranstaltungsbereich vorgesehen.
Foto: Lichtschwärmer, Christo Libuda
Das Hohenzollernschloss im Stadtzentrum Berlins wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Die DDR-Regierung ließ die erhaltenen Teile sprengen, abtragen und errichtete dort den Palast der Republik. Nach dem Abriss des stark asbestbelasteten Gebäudes wird seit 2012 das ehemalige Berliner Schloss in seiner ursprünglichen Gestalt als Humboldt Forum wiedererrichtet. Ab dem Jahr 2019 sollen hier dauerhaft Ausstellungen über außereuropäische Kulturen gezeigt werden.
Foto: Lichtschwärmer, Christo Libuda