Osnabrück, bekannt als Ort der Unterzeichnung des Westfälischen Friedens von 1648, ist aufgrund seiner Lage im Schnittpunkt wichtiger europäischer Wirtschaftsachsen ein Zentrum für Logistik und mittelständische Industrie mit wachsenden Bevölkerungszahlen.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Stadtentwicklung sind Universität und Hochschule. Die etwa 28.000 Studierenden machen immerhin 14 % der Gesamtbevölkerung aus. Am Campus Westerberg auf einem früheren Kasernenareal wird dieser Entwicklung Rechnung getragen: Frühere Kasernengebäude und hochmoderne Neubauten ergeben ein eindrucksvolles Zusammenspiel.
Im Rahmen der Brillux Nachmittagsarchitektur stehen aber auch "Klassiker" wie das Felix-Nussbaum-Haus und – ganz aktuell – der Neubau der in Osnabrück beheimateten Deutschen Bundesstiftung Umwelt auf dem Programm.
Das Felix-Nussbaum-Haus ist Teil des Museumsareals. Es wurde 1998 eröffnet und präsentiert die etwa 200 Werke umfassende Sammlung des Osnabrücker Malers Felix Nussbaum (1904 Osnabrück bis 1944 Auschwitz). Der Erweiterungsbau, der heutige Haupteingang, wurde 2011 eröffnet. Beide Gebäude tragen die vom Architekten Daniel Libeskind typische Handschrift in der Baugestaltung.
Am Campus Westerberg entwickelt sich die Herzkammer von Universität und Hochschule Osnabrück: Mensa, Audimax, Bibliothek, Rechenzentrum inklusive Verwaltungstrakt sind bereits realisiert. Bis 2020 werden unter anderem eine Multifunktionshalle, ein Laborgebäude und das Agrotechnicum hinzukommen. Mehrfach ausgezeichnet wurde das Audimax, das wegen seiner grünen Aluminiumfassade von den Studenten auch Frosch genannt wird.
Titelfoto: HS Osnabrück/Detlef Heese
Mit dem Neubau auf dem Campus Westerberg gelingt es den Architekten, den komplexen lichttechnischen Anforderungen einer Bibliothek gerecht zu werden: Die strukturierte Ziegelfassade mit ihren tiefen Fensterlaibungen fungiert als baulicher Sonnenschutz, zwei große Atrien im Inneren bringen Tageslicht in das Gebäude, wo es erforderlich ist. Der Baukörper umschließt zwei begrünte, rechteckige Höfe, zu denen sich die Innenräume der Bibliothek mit großzügigen Verglasungen öffnen.
Foto: Universität Osnabrück/Barbara Mönkediek
Mit dem Neubau des Gebäudes für die DBU Naturerbe GmbH ist das vierte ökologische Bauprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt auf dem stiftungseigenen Gelände in Osnabrück entstanden. Das Gebäude selbst ist nicht nur mit einer hohen architektonischen Qualität realisiert worden, es demonstriert vielmehr modellhaft – wie schon der Neubau des Verwaltungsgebäudes und des Zentrums für Umweltkommunikation – die Möglichkeiten des ökologischen und energieeffizienten Bauens.
Foto: Zooey Braun