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Donnerstag, 26. Oktober 2023, 15:00 bis 18:00 Uhr Nachmittagsarchitektur Heilbronn

Titelfoto: Dipl.-Ing. Ulrich Kölle, GA Stuttgart

Heilbronn – eine lebendige Kleinstadt mit langer Geschichte, am Neckar gelegen und von Weinbergen umgeben. In den letzten Jahren hat sie sich den Titel „dynamischste Stadt Südwestdeutschlands“ verschafft – eine Übertreibung des Stadtmarketings oder Tatsache? Tatsache ist auf jeden Fall, dass Heilbronn ein wirtschaftlich starker Standort ist. Die „Dieter Schwarz Stiftung“ (Lidl/Kaufland) engagiert sich vielfältig in der Stadt. Beispiele sind das „experimenta“, das größte „Science Center“ Deutschlands oder der neue Bildungscampus mit inzwischen rund 8.000 Studenten. Im Rahmen der BUGA 2019 nutzte die Stadt die Gelegenheit, um große städtebauliche Veränderungen anzustoßen: Ein überwiegend brachliegendes Areal, direkt hinter dem Bahnhof und am Altneckar, wurde zu einem attraktiven Quartier entwickelt.

Rundgänge

Die Stationen der Tour

experimenta (Erweiterungsbau)

(2019, Sauerbruch Hutton, Berlin)

Die neue Stadtkrone – so wurde der Erweiterungsbau des seit 2009 bestehenden und so erfolgreichen Wissenschaftszentrums auf der Neckarinsel bei seiner Eröffnung genannt. Der Hagenbucher Speicher, der das Museum bislang beherbergte, wurde zu klein. Das Büro Sauerbruch Hutton setzte sich im Wettbewerb mit seinem Stapel aus Stahl und Glas durch. Eine Raum-Spirale mit großen Räumen für die Ausstellung und wechselnden Ausblicken auf die Stadt. Ungewöhnlich für das Berliner Büro, ist das Gebäude von außen farblich zurückhaltend. Im Innern allerdings prägen kräftige Farben den Raumeindruck.

Foto: Ulrich Kölle

Neckarbogen

(2019 ff., Städtebau: Machleidt mit SINAI, Kaden+Klingbeil, performative arch., R+T Verkehrsplanung, Berlin)

2005 ergriff die Stadt Heilbronn mit dem Kauf der Brache, hinter dem Bahnhof und direkt am Altneckar gelegen, die Chance, ein neues, vielfältiges Stadtquartier zu entwickeln. Entstanden ist ein mehrfach preisgekröntes, sowohl städtebaulich wie auch architektonisch anspruchsvolles Gebiet. Vier Bänder einer mehr oder weniger offenen Blockstruktur, eingebettet in Landschaftsparks und große Wasserflächen, prägen den Entwurf. Der erste Bauabschnitt wurde zur Bundesgartenschau 2019 fertiggestellt – ein Modellquartier, in dem sich Wohnen, Arbeiten, Lernen und Erholen an einem Ort verbindet. Mit dem Beginn der Bauarbeiten des 2. Bauabschnitts wird die Entwicklung des Neckarbogens nun fortgesetzt.

Foto: Ulrich Kölle

Bildungscampus

(2012–2020, u. a. Auer Weber; Glück+Partner, Stuttgart)

Mit einem Wettbewerb 2009 begann es – auf Initiative der Dieter Schwarz Stiftung sollte ein neuer „Bildungscampus“ für verschiedene Lehreinrichtungen in direkter Nachbarschaft zur Heilbronner Innenstadt entstehen. Das Interesse an dem Studienangebot wuchs allerdings so schnell, dass bald ein weiterer Wettbewerb ausgelobt wurde, den Auer Weber für sich entscheiden konnte. Jenseits der Bahnlinie, verbunden mit einer geschwungenen Brücke, wurde seitdem ein erweiterter Campus mit Institutsgebäuden, Hörsälen, einer Bibliothek und einer Mensa errichtet. Dabei entstanden verschiedenartige, aber durchweg architektonisch anspruchsvolle Gebäude. Und schon steht die nächste Erweiterung an der Campus soll sich in Zukunft bis zum Altneckar ziehen.

Foto: Ulrich Kölle

Holzhochhaus „Skaio“

(2019, Kaden + Lager, Berlin)

Im Rahmen der Stadtausstellung zur BUGA 2019 entstand im Neckarbogen das erste Hochhaus in Holzbauweise in Deutschland, das „Skaio“. Es bildet das Entree in das neue Stadtquartier und ist mit 34 m ein Hochpunkt an der richtigen Stelle. Das Gebäude ist eine Hybridkonstruktion – der Werkstoff Holz macht den überwiegenden Teil der Konstruktion aus, das Sockelgeschoss und das Treppenhaus sind aus Stahlbeton gefertigt. Auf 10 Geschossen entwarfen die Architekten 60 offene und helle Wohnungen mit 40–90 m². Ein Gemeinschaftsraum im EG und eine großzügige Dachterrasse mit Gemüsegarten bilden Orte, an denen sich die Bewohner/-innen treffen können. Im Erdgeschoss befindet sich ein Café.

Foto: Ulrich Kölle

Zertifizierung

Die Veranstaltung ist bei der unten stehenden Architektenkammer als Fortbildungsveranstaltung anerkannt worden:

Die Architektenkammer Baden-Würtemberg hat die Veranstaltung mit 2 Stunden anerkannt.

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